„ ‚Neumarkt kommt an‘ heißt ein besonderes Projekt der Stadt Neumarkt, die Teil des europäischen Netzwerks der Intercultural City ist. Das Thema ‚Ankommen‘ in der heutigen Zeit soll thematisiert werden. Ziel ist es, sich mit den unterschiedlichen Vorstellungen des Einzelnen dazu auseinanderzusetzen. Die Gestaltung lebensgroßer Kunstfiguren aus Holz, die eine Geschichte erzählen, möchte dazu anregen, über die Vielfalt unserer Gesellschaft und die Werte Toleranz und Akzeptanz gegenüber Menschen nachzudenken. Könntet ihr euch vorstellen, dass wir daran teilnehmen?“, war die vorsichtige Frage an unsere Schüler der JBI11a und 11b.
Nadia und Fanoos, Schülerinnen der beiden Berufsintegrationsklassen hatten gleich eine Idee zu diesem Begriff, aber auch weitere Schüler und Schülerinnen wollten sich Gedanken machen, haben sie doch selbst Ankommen nach Flucht und Vertreibung aus ihren Heimatländern erfahren müssen. So war der Entschluss schnell gefasst, sich an dem Projekt zu beteiligen. Bereits wenige Tage später waren die Zeichnungen der beiden Schülerinnen fertig, sodass StR Martin Sammer, der von Seiten der Berufsschule dem Team um die Initiatoren des Projekts angehört, in einer Sonderschicht mit einem Schüler der Schreiner-Klasse HGS 10 die Silhouette aus Holz originalgetreu aussägen und schleifen konnte. Diese waren bereits im „Rohzustand“ so schön, dass der Betrachter auch ohne weitere farbliche Gestaltung erahnen konnte, was dargestellt werden sollte. Und unsere Schülerinnen waren begeistert, der Arbeitseifer war geweckt. Als Team arbeiteten fortan neben den Ideengebern auch Uliana, Kamilla, Mirna und Mariam fast täglich an der Umsetzung des Projekts. Wie würden die lebensgroßen Figuren am Ende aussehen? Mit viel Elan, Freude und Engagement wurde gearbeitet, schnell und präzise gearbeitet. Sozialpädagogin Frau Foos und Klassenleiterin Frau Fteimi begleiteten die Schülerinnen, gaben Tipps und sorgten mit der einen oder anderen Leckerei für den Erhalt der Konzentration. Auch StR Martin Sammer stand als Ansprechpartner für die eine oder andere Frage gerne zur Verfügung.
Die Ergebnisse machen Lust auf mehr. Das Wichtigste aber an diesem Projekt ist die gemeinsame Arbeit, die lustigen Momente, die gegenseitige Unterstützung und die gemeinsamen Gespräche bei der Arbeit, das sich Austauschen und letztlich das tiefere interkulturelle Verständnis füreinander, kommen doch die sechs Schülerinnen aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturen, wie Afghanistan, dem Iran, der Ukraine und Syrien.


Fanoos aus Afghanistan schrieb zu ihrer Figur:
Zwei Seelen, ein Zuhause –
In ihren Augen spiegelt sich Hoffnung, nicht Religion.
Ob Kopftuch oder offenes Haar,
was sie verbindet, ist mehr als ein Glaube:
Es ist das Lächeln, das sie teilen,
der Mut, neu zu beginnen,
und die Wärme einer Hand.
Denn jenseits aller Unterschiede zählt nur eines:
Unsere Menschlichkeit.